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Wasser schenkt Leben - Aqua donat vitam

27.08.22 –

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Fraktion im Kreistag Potsdam-Mittelmark

Die Klimakrise ist so weit fortgeschritten, dass sie uns schon in unserem täglichen Leben trifft und betroffen macht. Aber es hat keinen Sinn, jetzt zu verzweifeln. Die Erkenntnis fordert von uns allen ein Umdenken und vor allem ein entschiedenes Handeln – in allen Bereichen unseres täglichen Lebens.  

Im Landkreis haben wir eine Arbeitsgruppe für den Kreistag eingesetzt, die sich mit der Wasserproblematik beschäftigen soll.  In der ersten Sitzung haben wir uns mit den Grundlagen im Kreis, den Grundwasserressourcen, den Wasserentnahmen und dem Niedrigwasserkonzept des Landes befasst.

Er war sehr ernüchternd, wie groß das Wasserdefizit bei uns im Lande und im Kreis schon ist.

Klimatische Wasserbilanz (1961-1990)

Gesamt Brandenburg ist ein Gebiet mit einer negativen klimatischen Wasserbilanz.

Auch unsere Region ist betroffen, die Verdunstung ist hier bereits größer als die Niederschlagsmengen.

Verschärft wird dieses Problem noch durch die schnelle Abführung jeglichen Wassers durch die Meliorationsgräben der Niederungen.

Bei den Niederschlagsmengen liegt Brandenburg an vorletzter Stelle mit max. 568 mm Regen /a im Vergleich zu Deutschland mit 772 mm pro Jahr.

Die Grundwasserstände weisen eine sinkende Tendenz auf.

Die Wasserhaushaltsgleichung besagt:

Von der Niederschlagsmenge müssen wir abziehen die Verdunstungsmenge und den Abfluss (Oberflächenabfluss und Zwischenabfluss (unter der Oberfläche an Hanglagen)), dann verbleibt der Basisabfluss, der zur Grundwasserneubildung beiträgt.

Und dieser Basisabfluss ins Grundwasser wird von Jahr zu Jahr kleiner.

Bild: Lengsfeld MLUK

Wir können die Regenmengen nicht beeinflussen, wir können aber die Verdunstungsgröße und den Oberflächenabflussbeeinflussen. Und zwar durch einen ökologischen Waldumbau und durch eine kleinteilige, heckenumzogene Landnutzung und Landwirtschaft (die man auch Agroforst oder Kleinfelderwirtschaft nennen kann, hierzu gehört auch die Doppelnutzung der landwirtschaftlichen Fläche durch Agri-Photovoltaik), die Wasser in jeglicher Form halten und die Temperaturen senken (Regen, Tau, Kondensationskühle) und der Erosion durch Wind und Sonne Einhalt gebieten. Und dazu gehört eine völlig andere Bewirtschaftung der Gewässer und eine völlig andere Stauhaltung in der Fläche.  Die Staue in der Fläche müssen zum großen Teil verschwinden, es wird nur wenige Staue geben, die unbedingt saniert werden müssen und erforderlich sind, und das verlangt das Niedrigwasserkonzept des Landes.

Die Flächen müssen selbst in der Lage sein, den Regen wieder aufzunehmen und das Wasser zu halten. Regen wird durch Grünlandnutzung, durch bepflanzte Flächen leichter aufgenommen als auf versiegelten Flächen und Betonböden. Unsere Erde, unser Boden muss wieder lernen zu atmen.  In unseren ausgetrockneten Böden kommt man mit einem Spaten nicht sehr tief, sondern stößt auf eine harte wasserlose Schicht.

Wir gehen Zeiten entgegen, in denen die Untere Wasserbehörde Erlaubnisse zur Wasserentnahme widerrufen wird. Lassen Sie uns doch gemeinsam beginnen, uns darauf vorzubereiten.

Unsere Kreistagsfraktion verfolgt diese Ziele mit hohem Engagement. Die AG Wasser wird weiter tagen – auf das Ergebnis bin ich gespannt, denn noch sind die unterschiedlichen Standpunkte noch weit voneinander entfernt – aber mit jeder Trockenwoche werden sie kleiner.

Dr. Elke Seidel, Fraktionsvorsitzende und Leiterin der AG Wasser

Kontakt für Rückfragen:

Ulrike Wunderlich, Pressesprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreistag PM, 0175 794 1489 oder fraktion(at)gruene-kreistag-pm.de

Für Hinweise und Anregungen sind wir dankbar, für Nachfragen und Gesprächsangebote stehen wir Ihnen gerne unter fraktion(at)gruene-kreistag-pm.de zur Verfügung.

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